MOBBING - STRESS - BURNOUT
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Gefährdungen durch psychische Belastungen sind zwar nur teilweise von aussen beobachtbar, sie können aber trotzdem ermittelt werden. In einem ersten Schritt können sich Führungskräfte selbst ein Bild von der Situation in ihrem Bereich machen.
Hinweise auf mögliche Problemfelder können beispielsweise folgende Informationsquellen liefern:
• Auswertungen von Mitarbeiterbefragungen, die Auskunft über die Arbeitsbedingungen und das Befinden geben, wie beispielsweise Störungen in den Arbeitsabläufen und den sozialen Beziehungen, Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben etc.
• Aussagen von Vorgesetzten, Sicherheitsfachpersonen und Vertrauensstellen, die von Problemen erfahren haben.
• Aufzeichnungen der Arbeitszeit: Überlange Arbeitstage (mehr als 9-10 Stunden), hohe Resturlaubsbestände, pausenloses Durcharbeiten etc.
• Beobachtung der erwähnten Indikatoren für psychische Fehlbelastungen.
Nach einer ersten Einschätzung ist es wichtig, sein subjektives Bild mit den Betroffenen zu teilen. So können mögliche Diskrepanzen aufgespürt und mehr über vermutete und noch unerkannte Probleme erkundet werden. Denn oft sind wichtige Aspekte von aussen nicht wahrnehmbar oder werden anders gewichtet.
Führungskräfte können hier aufgrund ihrer Funktion an Grenzen stossen. Die Befürchtung, sich persönliche Nachteile zu verschaffen, wenn man als Mitarbeitender seine Probleme offen legt, kann zu verzerrten Aussagen führen. Deshalb ist der Einbezug von externen Fachpersonen mit arbeits- und organisationspsychologischem Wissen meist sinnvoll.
Je nach Ergebnis dieser ersten Sondierung ist es sinnvoll und erforderlich, anschliessend eine systematische Ermittlung der Gefährdung durch psychische Belastungen vorzunehmen. Es gibt verschiedene bewährte Methoden und Fachpersonen, um psychosozialen Risiken am Arbeitsplatz vorzubeugen.
Anforderungen an das Kompetenzprofil einer Fachperson zur Prävention von Gefährdungen durch psychische Fehlbelastungen:
• Kennt unterschiedliche Ansätze im Umgang mit psychosozialen Risiken.
• Verfügt über die Kompetenzen, den gesamten Prozess zu gestalten: von der Ermittlung von psychischen Belastungen über die Erarbeitung passender Massnahmen bis zu deren Überprüfung.
• Ist in der Lage für die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens das geeignete Vorgehen zu wählen.
• Verfügt über vertiefte methodische Kompetenzen zur systematischen Ermittlung von psychischen Belastungen mit geeigneten Hilfsmitteln.
• Hat Erfahrungen in der Moderation von Gruppengesprächen und Prozessen.
Mehr Informationen unter:
Quelle:
SECO | Direktion für Arbeit | Arbeitsbedingungen 3003 Bern
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